Auftraggeber:
BLS Alptransit AG

Bauzeit:
2000 - 2007

Stadt/Land:
Mitholz, Schweiz

Auftragswert:
800 Mio. €

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Lötschberg Basistunnel, Baulos Mitholz

Schweiz

In den 1990er Jahren beschloss die Schweiz den Bau von zwei alpenquerenden Eisenbahnverbindungen, dem Gotthard-Basistunnel und dem Lötschberg-Basistunnel, um den Verkehr zu entlasten. Der Lötschberg-Basistunnel mit einer Gesamtlänge von 32,5 km war der erste Basistunnel im gesamten Alpenbogen, der für den Bahnverkehr in Betrieb genommen wurde. Das Baulos Mitholz erstreckte sich vom Nordportal in Frutigen über 17 km bis zur Kantonsgrenze und deckte damit die Hälfte der gesamten Tunnellänge ab.
 
Das Konsortium unter der Leitung der STRABAG betrat in einigen Schlüsselbereichen technisches und logistisches Neuland. Zum ersten Mal wurde bei solch langen Tunneln in einspurigen Röhren die Flexibilität des Radbetriebs anstelle des üblichen Gleisbetriebs genutzt. Außerdem wurde flüssiger Zweikomponentensprengstoff verwendet, der nahezu unbegrenzte Lagermöglichkeiten bot (insgesamt wurden 3.500 Tonnen verwendet). Eine sehr erfolgreiche Innovation war der Einsatz von Förderbändern im Sprengvortrieb. Dies bedeutete, dass der Aushub im Strebbereich mit mobilen Brechanlagen auf eine geeignete Korngröße zerkleinert werden musste. Um alle notwendigen Installationen wie Stromversorgung, Bewetterung, Sprengdampfabsaugung und Kühlung mobil unterbringen zu können, wurden in allen drei Vortrieben „Schleppbühnen“ eingesetzt, die auf Schienen, die in ca. 3 m Höhe vom Dach abgehängt waren, dem Vortrieb folgten.
 
Wie zu Beginn der ersten Erkundungsmaßnahmen im Jahr 1994 geplant, ging das Bauwerk zum Fahrplanwechsel 2007 planmäßig in Betrieb.