
Ein letztes „Glück auf“ in Oberboihingen: Der Tunnel für die Große Wendlinger Kurve ist fertig vorgetrieben. Seit Mitte 2019 baut die Deutsche Bahn im Auftrag des Landes Baden-Württemberg die Ergänzung des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm. Den Großteil der Kosten trägt das Land. An der Finanzierung beteiligen sich auch der Verband Region Stuttgart und die Region Neckar-Alb mit gedeckelten Beiträgen. Rund 660 Meter Tunnel haben die Mineure gegraben. Mit dem feierlichen Durchschlag hat die Deutsche Bahn einen Meilenstein beim Ausbau der Schienenwege in der Region erreicht. Denn: Über die Kleine und die Große Wendlinger Kurve wird die bestehende Bahnstrecke Stuttgart–Tübingen mit der im Rahmen von Stuttgart 21 entstehenden Schnellfahrstrecke auf den Fildern verbunden.
Kleine und Große Wendlinger Kurve
Die eingleisige sogenannte Kleine Wendlinger Kurve ist Teil des Projekts Stuttgart 21. Sie schafft eine Verbindung zwischen der neuen Eisenbahninfrastruktur in und aus Richtung Stuttgart und der Neckartalbahn in und aus Richtung Metzingen, Reutlingen und Tübingen. Ein zweites Gleis war im Rahmen von Stuttgart 21 als Option zunächst ohne bauliche Vorkehrungen vorgesehen. Aufgrund der zu erwartenden verkehrlichen Vorteile eines zweiten Gleises für den Schienenverkehr in der Region hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg die Deutsche Bahn beauftragt, diese Ergänzung des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm zu planen und das Große Wendlinger Kurve genannte zweite Gleis zu bauen. Die parallel zur Kleinen Wendlinger Kurve verlaufende zweite Verbindungskurve wird am Ortsrand von Oberboihingen aus der Neckartalbahn ausfädeln und dann in einem Tunnel die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm unterqueren. Von dort aus führt die Strecke weiter in Richtung Flughafen Stuttgart.
Zahlen, Daten und Fakten zum Tunnel Große Wendlinger Kurve
Länge der Großen Wendlinger Kurve insgesamt, oberirdisch und imTunnel: rund 1.600 MeterLänge Tunnel bergmännische Bauweise: 660 MeterLänge bereits fertiggestellter Tunnel in Deckelbauweise: 110 MeterAuftragnehmer: Arbeitsgemeinschaft der Ed. Züblin AG und derFirmengruppe Max Bögl